Brste! Wir brauchen Brste! - Sind die EM-Medien 11FREUNDE

November 2024 · 3 minute read

Ges­tern war es mal wieder so weit. Es dau­erte seine Zeit, aber dann hatte der Kame­ra­mann einen hüb­schen weib­li­chen iri­schen Fan gefunden. Ein blondes Mäd­chen, fröh­lich bemalt mit den iri­schen Farben, ein weißes Lächeln im Gesicht, das es dann auch prompt dem Kame­ra­mann und damit der Groß­bild­lein­wand schenkte. Man kann sich das Pro­ze­dere in der TV-Regie leb­haft vor­stellen. Regis­seur: Brüste, Leute, wir brau­chen Brüste!“ Kame­ra­mann: Da! In Block E, Platz 45!“ Regis­seur: Zoomen!“ Kame­ra­mann: Bin dabei, Chef!“ Regis­seur: Voll­bild, gut so! So, der Ball ist im Aus. Uuund…Action!“ Halb­nackte iri­sche Blon­dine im Bild, dem Zuschauer geht daheim die Hose auf.

Eine ordent­liche Por­tion Titten darf nicht fehlen

Ich per­sön­lich habe nichts gegen hüb­sche Frauen oder Brüste. Natür­lich nicht. Aber diese noto­ri­sche Not­geil­heit bei großen Tur­nieren geht mir auf den Zeiger. Schon 2006 kam offenbar kein Bil­der­dienst, keine Kame­ra­team umher, Nah­auf­nahmen von jubi­lie­renden Nacke­deis im Sta­dion oder beim Public Vie­wing zu zeigen. Fuß­ball war jetzt schließ­lich bunt und lustig und eben nackt, da durfte eine ordent­liche Por­tion Titten nicht fehlen.

Inzwi­schen werden hüb­sche Mäd­chen in natio­nal­far­benen Bikinis, Tops und Hot­pants gera­dezu infla­tionär ver­wendet. Gibt man die Kom­bi­na­tion Deutsch­land Por­tugal“ bei einem gän­gigen Bil­der­dienst ein, erscheinen zunächst sage und schreibe 76 Fotos von a.) auf­rei­zend geklei­deten Spie­ler­frauen (ganz weit vorne: die quasi hosen­freie Khe­dira-Flamme Lena Gercke), b.) auf­rei­zend geklei­dete weib­liche Sta­di­on­be­su­cher oder c.) eine Mischung aus auf­rei­zend geklei­deten Spie­ler­frauen und Otto-Normal-Fans.

Dann erst suchen Schwein­steiger und Ronaldo den Nah­kampf. Wäh­rend der Spiele ist es noch schlimmer: Keine Spiel­un­ter­bre­chung, die nicht mit grell geschminkten weib­li­chen Zuschauern aus­ge­füllt wird. Und weil nackte männ­liche Besu­cher zumeist nicht mehr zu bieten haben, als mit Fin­ger­farbe beschmierte Bier­plautzen, schwenken die Kameras lieber auf die luftig beklei­dete Dame dahinter. Es soll Frauen gegeben haben, die durch ihre per­ma­nente Busen­schwen­kerei bei großen Tur­nieren anschlie­ßend Ver­träge mit Nackedei-Zeit­schriften erhielten. Na, wenn das mal nichts ist!

Quietsch­fi­dele Par­ty­na­tion statt grim­mige Pan­zer­fahrer

Schon klar, bei Welt- oder Euro­pa­meis­ter­schaften herr­schen andere Gesetze. Da soll die Stim­mung bunt und laut und ab und an eben auch nackt sein. Ein quietsch­fi­deles Völ­ker­fest, sexy noch oben­drein. Viel­leicht lag es ja auch den deut­schen Brüsten, dass Deutsch­land seit der WM 2006 in der Welt als gast­freund­liche Par­ty­na­tion gilt und den kriegs­trei­benden Pan­zer­fahrer aus den Kli­scheeschub­laden ver­bannte. Aber: Es geht einem trotzdem auf den Sack. Und sexis­tisch ist es, nebenbei bemerkt, auch.

Ein Vor­schlag zur Güte: Wie wäre es damit, in den kurzen Pausen ein­fach die zahl­rei­chen Kameras im Sta­dion zu nutzen, um die Fuß­baller auf und neben dem Platz in Nah­auf­nahmen zu prä­sen­tieren. Popelt Jogi schon wieder? Lacht Hun­telaar, wenn Sturm­kon­kur­rent van Persie eine Chance ver­gibt? Wie guckt eigent­lich Manuel Neuer, wenn der Ball gerade im Aus ist? Wie häufig kratzt sich Wayne Rooney wohl bei Ver­let­zungs­pausen am Sack? DAS sind doch die Dinge, für die es sich lohnt, auch dann auf den Bild­schirm zu gucken, wenn der Ball gerade nicht rollt. Brüste gibt es auch woan­ders.

ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWeSp3KEf4R7eqyslWLEqr6Mm6marZOdsq95watcfGtVd5C0wMRoa2tuYmuC